[ultimate_heading main_heading=“Ein herbstlicher August…“] [/ultimate_heading]

Die Situation in Afghanistan ist seit der Machtübernahme der Taliban für die gesamte Bevölkerung sehr unsicher, die humanitäre Situation dramatisch, so berichten es Medien und Nicht-Regierungsorganisationen und das auch schon seit einigen Wochen. Der Verband Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe (VENRO) hat daher einen Standpunkt veröffentlicht, den wir sehr gerne teilen möchten: „Besonders gefährdete Personen aufnehmen, humanitäre Arbeit vor Ort aufrechterhalten“ (VENRO).

Die Krise in Afghanistan überlagert derzeit die Nachrichten, der Klimawandel und seine vielfältigen und dramatischen Auswirkungen, die in den letzten Wochen ganz oben auf der Agenda standen, wurden auch als Wahlkampfthema vorerst verdrängt. Zumal derzeit keine der Parteien und KandidatInnen vielversprechende Konzepte zur Bewältigung all dieser globalen Krisen präsentieren können. Wissenschaftliche Evidenz und Zeit zum Nachdenken wären mehr als ausreichend zur Verfügung gewesen. Stattdessen werden „publikumswirksamere“ Themen, wie z.B. Impfungen immer wieder heiß diskutiert. Obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) um ein „Impfmoratorium“ fast schon bettelt (HPW), und die meisten der ärmeren Länder der Welt noch nicht einmal 2% ihrer Bevölkerung bislang gegen COVID impfen konnte (OWD), planen und/oder beginnen die ersten Länder, wie z.B. die USA, Israel, das Vereinigte Königreich und auch einzelne deutsche Bundesländer bereits eine 3. Impfung (den „Booster“) zu verabreichen.

Timo Ulrichs, Epidemiologe und IGGB Vorstand, hält diese im NTV-Interview für „unnötig, unsolidarisch und zudem kurzsichtig“. Blieben nämlich weite Teile der Welt ungeimpft, steigt die Wahrscheinlichkeit neuer Varianten, die dann auch hierzulande wieder Probleme bereiten werden. Das ganze Interview finden Sie hier: NTV.

Weitere COVID19-Meldungen:

  • Kinder- und Jugendärzte sehen Impfungen an Schulen kritisch (Ärzteblatt)
  • The Intergenerational Mortality Trade-off of COVID-19 Lockdown Policies – (National Bureau of Economic Research)
  • Has COVID taught us anything about pandemic preparedness? (Nature)
  • Wissenschaftsakademien schlagen Maßnahmen für bessere Pandemievorsorge vor (Ärzteblatt)
  • Understanding Germany’s Trenchant Opposition To the TRIPS Waiver (Geneva Health Files)

„We need to do away with the illusion of a compartmentalized world where linear quick-fix solutions work and, instead, encourage thinking that accounts for interconnectedness, complexity, adaptability, and unpredictability“.

(Irene A. Agyepong, “Systems Thinking” in Frenk/Hoffmann: „To save humanity“)

Einen solchen “Systems Thinking”-Ansatz haben wir auch als Basis unseres Lehrbuchs „Global Health, Das Konzept der Globalen Gesundheit“ gewählt. Dieses praktische Lehrbuch und Nachschlagewerk gibt allen Interessierten, nicht nur Studierenden und Aktiven aus dem Gesundheitssektor, einen Einblick in das sich schnell entwickelnde, multidisziplinäre Feld der globalen Gesundheit. Es stellt anschaulich die wesentlichen Grundlagen, Herausforderungen und Lösungsansätze heraus und animiert zum Weiterlesen und Weiterdenken. Hier gibt’s weitere Informationen

Und bitte nur in einer kleinen Buchhandlung um die Ecke bestellen / kaufen (Buchpreisbindung)! Die Großkonzerne haben schon genug von der Corona-Krise profitiert!

Zuletzt noch ein Veranstaltungshinweis der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit (KLUG):

Gesundheit durch Klimaschutz – was plant die Politik, um uns vor der Klimakrise zu schützen?

Podiumsdiskussion mit Bundestagsabgeordneten und Expert*innen aus dem Gesundheitswesen

26.08.2021, 10:00 – 12:00 Uhr, online, Anmeldung hier.

Man darf gespannt sein…bis demnächst…

Mathias Bonk

Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Global Health Consultant, Jogger und Schachspieler (an beidem wird gerade hart gearbeitet) sowie 1. Vorsitzender, IGGB