Gesundheitssystem in Malawi nachhaltig stärken und Kinder schützen

Ein Zusammenschluss aus Friede Springer Stiftungsprofessur für globale Kindergesundheit an der Universität Witten / Herdecke, des malawischen Gesundheitsministeriums und Verbands für Kinder – und Jugendmedizin, der Kamuzu-Universität für Gesundheitswissenschaften, sowie der Else Kröner-Fresenius Stiftung ermöglicht ein Zentrum zur Bekämpfung nicht-übertragbarer Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen in Blantyre, Malawi.

Um den steigenden Krankheits- und Sterbefällen durch nicht-übertragbare Krankheiten (NCDs) bei Kindern und Jugendlichen entgegen zu wirken, wurde in Malawi nun das über lange Zeit geplante Zentrum „Umoyo wa Ana Athu“ (Chichewa; dt. „Die Gesundheit unserer Kinder“) eingeweiht und ein vielfältiges Maßnahmenpaket, das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) unterstützt und finanziert wird, initiiert. Hier handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Friede Springer Stiftungsprofessur für globale Kindergesundheit an der Universität Witten/Herdecke (UW/H), der Malawian Paediatric and Child Health Association (PACHA) und der Kamuzu University of Health Sciences (KUHeS) in Blantyre.

Ziel des Projektes ist es, das Gesundheitssystem in Malawi nachhaltig zu stärken. Denn die zunehmende Bedrohung durch NCDs bei der jüngeren Bevölkerung in Malawi überschattet die jüngsten Erfolge des Landes bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

Auf die neuen Herausforderungen reagieren

„Damit rücken nicht-übertragbare Krankheiten wie zum Beispiel Asthma, psychischen, bösartige und angeborene Erkrankungen zunehmend in den Vordergrund. Allerdings ist das Gesundheitspersonal in Malawi nicht ausreichend auf diese Entwicklungen vorbereitet und vorhandene Schulungsmaterialien sind nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Darüber hinaus gefährden der gravierende Personalmangel in den Gesundheitseinrichtungen im Zusammenhang mit dem raschen Bevölkerungswachstum das Gesundheitssystem und künftige wirtschaftliche Entwicklungen“, sagt Ralf Weigel, Professor für Globale Kindergesundheit an der Universität Witten / Herdecke und Mitglied des IGGB.

Aus diesem Grund wird das Zentrum evidenz-basierte und lokal relevante NCD-Leitlinien für das Gesundheitspersonal entwickeln und ausbilden. Die Implementierung und der Erfolg der Maßnahmen werden wissenschaftlich evaluiert.

Erste kindbezogene Leitlinien auf dem afrikanischen Kontinent

Das Projekt wird bis Ende 2026 laufen. Derzeit werden die NCD-Leitlinien von Kinderärzt:innen aus den Bezirks- und Zentralkrankenhäusern, weiteren Mitgliedern der PACHA, des KUHeS und des Gesundheitsministeriums in Zusammenarbeit mit der UW/H-Global Child Health (GCH) Gruppe entwickelt. Nach ihrer Ausarbeitung werden diese die ersten Leitlinien sein, die sich speziell mit der Gesundheitsversorgung von Kindern mit nicht-übertragbaren Krankheiten auf dem afrikanischen Kontinent befassen und nicht nur die Behandlung und Diagnose, sondern auch die Prävention und Gesundheitsförderung umfassen.

Weitere Informationen erhalten Sie von: Prof. Dr.med. Ralf Weigel, Ralf.Weigel@uni-wh.de