Die Globalisierung – als weltumspannende Verknüpfung und Ausweitung menschlichen Wissens, Wirkens und Interagieren – beeinflusst viele unserer Lebensbereiche. Die Welt ist zwar nicht größer oder sogar flacher geworden, sie ist in vielen Bereichen aber deutlich vernetzter und komplexer geworden. Zudem haben Abhängigkeiten und positive wie negative Einflußfaktoren auf die Gesundheit durch die Globalisierung deutlich an Bedeutung zugenommen. Es ist nicht einfach, die Zusammenhänge auf der globalen Ebene zu erkennen, zu verstehen oder wissenschaftlich sicher nachzuweisen. In einigen Bereichen gelingt dieses besser, wie zum Beispiel, wenn man die Rolle der durch die Globalisierung mitverursachten Umweltveränderungen (z.B. den Klimawandel) für Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber oder Cholera betrachtet. Auch der erhebliche Anstieg des Tabakkonsums in vielen Ländern in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts kann mit der wachsenden globalen Ausrichtung der Wirtschaftspolitik und der Tabakkonzerne in Verbindung gebracht werden. Inwiefern die Globalisierung aber auch zu mehr Wohlstand und damit einer besseren Gesundheit geführt hat, wird weiterhin kontrovers diskutiert.

Zudem werden durch neue Kommunikationswege und Massenmedien Meldungen mittlerweile so schnell und ungefiltert transportiert, dass es für viele Personen schwierig ist, diese Eindrücke, die einen tagtäglich erreichen, zu verarbeiten. Dem aufmerksamen Bürger entgehen die Schicksale anderer Menschen nicht mehr, wodurch Fragen der Gerechtigkeit, der Menschenrechte und der Ethik immer wieder neu gestellt werden müssen. Es ist daher sehr wichtig die gesundheitlichen Auswirkungen der Globalisierung auf die Bevölkerungsgesundheit zu betrachten. Hierzu müssen die politischen (oder institutionellen), ökonomischen, soziokulturellen und ökologischen Determinanten der Gesundheit fortlaufend analysiert werden.

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