Internationale Hilfe wird bei verschiedenen akuten und chronischen Notlagen notwendig. Immer spielen dabei auch die Gesundheit der betroffenen Menschen sowie das betroffene Gesundheitssystem eine Rolle. Die humanitäre Hilfe nimmt sich dabei der akuten Notlagen an: Sie hilft bei Naturkatastrophen und bei militärischen Konflikten. In einem geschützten „humanitären Raum“ bietet sie Wasser, Nahrungsmittel, Unterkünfte und auch medizinische Versorgung. Letztere bezieht sich meist und in erster Linie auf eine Notfallversorgung von Verletzungen und/oder die Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten.

Die Entwicklungszusammenarbeit bemüht sich hingegen, strukturschwachen Regionen Hilfestellung in verschiedenen Bereichen zu geben, Armut zu überwinden und eine Weiterentwicklung in Richtung Wirtschaftswachstum, Bildung und Gesundheitsversorgung zu unterstützen. Letztere bedeutet hier, Gesundheitssysteme zu stärken, Versorgungsstrukturen aufzubauen, Prävention von Krankheiten zu fördern und dabei auf eine nachhaltige Entwicklung zu achten.

Da die akuten und chronischen Krisen im 21. Jahrhundert immer komplexer werden, lassen sich diese beiden Ansätze – humanitäre Hilfe bei akuten Krisen, Entwicklungszusammenarbeit bei chronischen Krisensituationen oder generell zur Entwicklung in Gesundheit, Wirtschaft und Bildung – häufig nicht mehr klar voneinander abgrenzen. Ein neues Tätigkeitsfeld entwickelt sich, um den Bedürfnissen der Menschen in Krisensituationen gerecht zu werden: die Übergangshilfe, also eine Zwischenstellung zwischen Akutversorgung und Unterstützung bei der Entwicklung. Diese hat zum Ziel, bereits während einer akuten Krise die Grundlagen für den (Wieder-) Aufbau und die Stärkung der Abwehrkräfte gegen eine erneute akute Krise (Resilienz) zu legen. Das IGGB arbeitet in dem Bereich der humanitären Hilfe eng mit der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften und dem dort ansässigen Institute for Research in International Assistance (IRIA) zusammen.

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