„COVID-19 is, first and foremost, a global humanitarian challenge.“

Ein Kommentar von Ole Döring zum aktuellen McKinsey & Company Bericht:Global Health crisis response“

Der Ausbruch des neuen Coronavirus ist in erster Linie eine menschliche Tragödie, von der Millionen von Menschen betroffen sind. Dieser hat auch dramatische Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die global agierende Unternehmens- und Strategieberating McKinsey & Company veröffentlicht Berichte und Analysen für Führungskräfte, um diesen einen Überblick über die sich entwickelnde COVID-19 Situation und die möglichen Auswirkungen auf ihre Unternehmen zu geben.

Es sei im Eigeninteresse der Wirtschaft, schnell und effektiv zu handeln. Hierfür werden globale Übersichten und Verlaufskurven zur Orientierung mit konkreten Empfehlungen verbunden. Diese gelten nicht allein für die wirtschaftlichen Eigeninteressen sondern auch für die soziale und politische Ökonomie der Gesundheit weltweit. 

Die von McKinsey vorgelegten Analysen folgen dem etablierten Ansatz von International Public Health. Zugleich bauen sie aber Brücken für ein neues Verständnis von Globaler Gesundheit, denn die Empfehlungen sprechen vor allem die Motivation und den geistigen Horizont der Akteure in der Wirtschaft an: Entschlossenes Handeln, Resilienz, Kreativität und institutionelle Reformen sollen konsequent in den Dienst der kommenden „neuen Normalität“ gestellt werden.

Das hierfür empfohlene neue „Nervenzentrum“, das diese Reformen für Institutionen und Firmen mobilisiert und strategisch bündelt, entspricht für die Welt der Wirtschaft dem Mehrwert eines ganzheitlich-transdisziplinären Global-Health-Verständnisses: auch hier brauchen wir Anstregungen für wisenschaftlich und kulturell übergreifende Reform.

Die Umsetzung einer solchen Agenda unter dem Leitgedanken der „globalen Humanität“ kann entweder die bisherigen Fehlstellungen der Weltwirtschafts-Infrastrukturen kurzfristig verfestigen, und die damit verbundenen Gesundheitstrisiken weiter befeuern – wenn „Humanität“ als oberflächliche Geste der Starken und Gesunden gegenüber den Schwachen verstanden wird.

Oder die „neue Normalität“ verbindet Humanismus mit Gerechtigkeit – für ausnahmslos alle. Das wäre eine Herausforderung für die aktuelle Wirtschaftsordnung, aber zugleich der salutogene Weg, auf dem die Menschheit eine Zukunft haben kann.