„Gute Gesundheit ist nicht nur ein Gut eigenen Rechts, sondern eine der machtvollsten Entwicklungsstrategien, über die wir verfügen.“ Gro Harlem Brundtland (WHO, 2001)
Gesundheit ist ein allgemeines Gut, das keine Grenzen kennt. Da kranke Bürger wirtschaftlich weniger produktiv sind, verstärkt eine schlechte Gesundheit die ökonomische und soziale Ungerechtigkeit, während Verbesserungen der Gesundheit der Bevölkerung mit wirtschaftlichem Aufschwung einhergehen. Kurz gesagt, die Gesundheit der Bevölkerung eines Landes wird durch die ökonomischen, sozialen und ökologischen Bedingungen beeinflusst und umgekehrt.
Die Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Millennium Development Goals, MDGs) haben den Fokus der internationalen Bemühungen auf die Verringerung des menschlichen Leidens gelegt. Gemeinsame, globale Anstrengungen in vielen Gebieten, wie der Armuts- und Hungerbekämpfung, der Verbesserung der Wasserqualität und sanitärer Gegebenheiten, der Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten und des verbesserten Zugangs zu medizinischen Dienstleistungen haben zu deutlichen Fortschritten geführt. Hierdurch ist auch in der globalen Gesellschaft das Bewusstsein dafür gereift, dass sich zahlreiche, nicht nur gesundheitsrelevante Probleme und deren Interdependenzen auch nur global bzw. transnational und multidisziplinär lösen lassen.
Im Oktober 2015 beschlossen die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen daher die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit dem Ziel globale Fragen und grenzüberschreitende Probleme gemeinsam zu lösen. Der Umfang der Agenda und ihrer Ziele sind beispiellos in der Geschichte. Die drei Grundsäulen der nachhaltigen Entwicklung – soziale, ökologische und ökonomische Determinanten – werden dabei angesprochen. Ein übergeordnetes Ziel dieser nachhaltigkeitspolitischen Strategie ist die Gestaltung eines weltweiten wirtschaftlichen Fortschritts im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde.